1941-1960

Kriegsereignisse 1945

Vor dem Einmarsch der alliierten Truppen in Lastrup hatte die Bevölkerung der Gemeinde unter der regen Fliegertätigkeit der englischen Bomberverbände und den Angriffen der englischen Jäger schwer zu leiden. Der Krieg aus zu einem Kamp gegen die wehrlose Zivilbevölkerung. Feindliche Schnellbomber zerstörten die Lastruper Volksschule, auf dem Brink in Lastrup einen Lastwagen sowie verschiedene Gebäude in der Gemeinde. Im Tiefflug beschossen die Jagdverbände Fahrzeuge aller Art, sogar bespannte Fahrzeuge. Beim Beschuss der Kleinbahn Cloppenburg – Landesgrenze wurde der Lokführer und der Heizer getötet.

Am 11. April waren die 43. Wessex-Division und die britische Gardepanzerdivision bis Löningen vorgedrungen. Am nächsten Morgen rückten diese Verbände gegen Lastrup vor. Die meisten Bewohner hatten in der Morgenfrühe den Ort verlassen und suchten Schutz in den Nachbardörfern.

Deutsche Soldaten – Angehörige der Einheit Großdeutschland un der Waffen SS – bezogen am Westrande des Ortes eine Verteidigungsstellung.

Um 9.00 Uhr nahm englische Artillerie Lastruper unter Feuer. Gegen Mittag rollten die ersten Panzer gegen Lastrup vor. Der erste Panzer wurde von einem jungen deutschen Soldaten mit einer Panzerfaust abgeschossen. Die übrigen Panzer eröffneten das Feuer auf die deutschen Soldaten und zogen sich zunächst zurück. Nach kurzer Feuerpause eröffnete die englische Artillerie von neuem das Feuer auf Lastrup. Bald standen 13 Häuser in Flammen. Gegen 16.00 Uhr rücken die feindlichen Truppen mit Panzern an und besetzten nach kurzen Kampfhandlungen den Ort. Gegen Abend zogen die Engländer in Richtung Cloppenburg weiter. Bei den Gefechten im Raum Matrum – Nieholte – Kneheim fielen mehrere deutsche Soldaten. In der Zeit vom 10. Bis 13. April kamen in Matrum 8 und Kneheim 5 Soldaten ums Leben. In Matrum wurden die Leichen der Gefallenen zunächst auf dem Grundstück Osterkamp, in Kneheim auf dem Friedhofbeerdigt. Später wurden sie umgebettet. Bei den Kampfhandlungen wurde in Matrum die Gebäude des Bauern Klostermann und in NIeholte die Gebäude des Bauern Taphorn völlig zerstört.

Die Stallgebäude des Bauern Josef Hagen in Matrum wurden von feindlicher Artillerie in Brand geschossen und brannten völlig nieder, die Wohngebäude wurden schwer beschädigt.

Nach dem 2. Weltkrieg

Die ersten Jahre nach dem 2. Weltkriege brachten unserer Heimat eine Zeit mit Hunger und Elend, einer fremden Besatzung mit scharfen Anordnungen, einem riesigen Zustrom von Heimatlosen und Vertriebenen, Wohnungsnot, Geldentwertung u.a.

1949

Im Jahre 1949 begann man in Matrum, die Tradition des Schützenvereins fortzusetzen. In einer Versammlung wurde ein neuer Vorstand gewählt:

Vorsitzender wurde Josef GreverVorsitzender wurde Josef SchröerSchriftführer und Kassenwart August Westerhoff.

An den britischen Kommandanten in Cloppenburg richtete man folgendes Schreiben:

Herrn
K.R.O.
Cloppenburg

Der Schützenverein Matrum teilt seine Neugründung mit und bittet um Genehmigung durch die Militärregierung.

Als Vorstand wurden gewählt:

Vorsitzender wurde Josef GreverVorisitzender wurde Josef SchröerSchriftführer und Kassenwart August Westerhoff.

Aufgaben und Ziele des Vereins: Förderung der Geselligkeit und Verbundenheit innerhalb der Dorfgemeinschaft sowie Pflege guter Beziehungen zu den Nachbarschaften.

Der Verein ist weder politisch noch militärisch orientiert.
Statuten und Satzungen sind nicht vorhanden.
Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung seitens der Gemeinde Lastrup gegenüber den Vorstandsmitgliedern liegt an.

Abschrift dieses Schreibens gelangt an das Kreisamt Cloppenburg zur Kenntnisnahme und mit der Bitte um Genehmigung des Schützenfester für den 7. August 1949
Bescheinigung
Gegen die Vorstandsmitglieder des Schützenvereins Matrum Jos. Grever, Jos. Schröer und Aug. Westerhoff, wohnhaft in Matrum, ist in politischer Hinsicht nichts Nachteiliges bekannt

gez:
Gemeindedirektor

Nachdem die Genehmigung zur Feier eines Schützenfester erteilt war, wurde das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkriege auf dem schön gelegenen Platz in der Ortsmitte am Sonntag, dem 7. August, gefeiert. Schützenkönig wurde Josef Scheper aus Matrum, der seine Ehefrau Emma als Königin erwählte.

1950

Einige Tage vor dem Schützenfest erschien in der „Münsterländischen Tageszeitung“ folgende Einladung:

1 steht fest!
Wenn Sie einige frohgemütliche Stunden verleben wollen, das bekannte Matrumer Schützenfest am Sonntag, dem 25. Juni 1950, bietet Ihnen beste Gelegenheit dazu.

Beim Schießen um die Königswürde hatte Clemens Grünloh aus Matrum die besten Ergebnisse und wurde Schützenkönig. Mitregentin wurde seien Frau Anna.

1951

In der Woche vor dem Schützenfest lud der Verein durch die „Münsterländische Tageszeitung“ zum Besuch des Festes ein.

Auch Sie werden erwartet zum Matrumer Schützenfest am Sonntag, dem 17. Juni 1951

Sie werden bestimmt auf Ihre Kosten kommen.

Schützenkönig wurde Ernst Schild, Schützenkönigin Lissy Osterkamp

1952

Das Schützenfest wurde am 10. August 1952 gefeiert.

Die Königswürde errang Heinz Osterkamp aus Matrum, Königin wurde Elisabeth Thöle

1953

Das Schützenfest wurde am 9. August 1953 in üblicher Weise gefeiert.
Otto Borchers wurde Schützenkönig, Königin Paula Wesselmann

1954

Am 8. August feierte man in Matrum auf dem Festplatz in der Dorfmitte das Schützenfest des Jahres 1954.
König wurde Franz Meyer, Matrum, Königin seine Ehefrau Maria. Zum Throngefolge gehörten Josef Flerlage und Frau Lissy sowie August Meyer und Frau Katharina

Der Festwirt war August Lange, Cloppenburg

1955

Der Schützenball wurde am 6. Februar in üblicher Weise gefeiert.

In der gutbesuchten Genealversammlung am 13. März im Gasthof Schild gedacht man zunächst in ehrender Weise der im letzten Jahre verstorbenen Schützenbrüder Josef Meyer, Josef Meyer-Schröer und Ludwig Schild und würdigte deren große Verdienste um den Verein.

Der gesamte Vorstand wurde einstimmig für 3 Jahre wiedergewählt. Er trifft die Vorbereitungen für das nächste Schützenfest im Juli. Der Vorsitzende und der Schützbruder Hptl. Blömer werden eine Holzsammlung für die Fertigstellung des Schießstandes durchführen.

Der Schützenbruder Hermann Rülander wird mit dem Ankauf eines Gewehres für den Verein beauftragt.

In der Versammlung am 3. Juli wurde der Beitrag für Mitglieder auf 3 DM, für Ehrenmitglieder auf 2 DM festgesetzt.

Fahnenträger wurde Josef Flerlage, Clemens Grünloh und Franz Grever. Als Pacht für den Festplatz wird 60,-- DM gezahlt.

Für das bevorstehende Fest wurde ein genauer Organisationsplan erarbeitet.

Die Sammlung für die Kinderbelsutigung werden in Matrum Josef Schröer und in Timmerlage Josef Ficken duchführen.

Am Sonntag vor dem Fest wird ein großes Preis- und Königschießen stattfinden.Die fünf besten Schützen des Vereins erhalten zusätzlich zu den Geldpreisen je eine Medaille.

Beim Königschießen hatte Franz Flerlage aus Matrum die besten Leistungen und wurde Schützenkönig des Jahren 1955, zur Königin erwählte er sich Maria Thöle.

1956

In der Generalversammlung am 6. Januar erklärten sich August Meyer und Fritz Meyer bereits, eine Sammlung für die Anschaffung von 2 Gewehren durchzuführen.

Eine weiter Holzsammlung für den Neubau des Schießstandes übernehmen Josef Grever und Josef Schröer

Es wurde beschlossen, am 15. Januar ein Übungsschießen und am 22. Januar ein Mannschaftsschießen durchzuführen.

Der traditionelle Schützenball wurde am 3. Februar im Gasthof Schild gefeiert.

In der Versammlung am 31. Mai beschloss man, eine Mitgliederwerbung durchzuführen. Fritz Meyer sich um neue Mitglieder in Matrum bemühen, in Timmerlage wirbt Alwin Schnieder.

August Meyer, jun., wird beauftragt sich um die Beschaffung von Uniformen zu bemühen. Jeder muß die Uniform selbst bezahlen, die Abzeichen stiftet der Verein.

Am 15. Juli wird das Preis- und Königsschießen durchgeführt, Alwin Schneider wird einstimmig zum Schießmeister gewählt.

Die Namensänderung des Vereins wird verschoben. Vorläufig nennt sich der Verein Schützenverein Matrum-Timmerlage.

In der Versammlung am 8. Juli wurde beschlossen, am Schützenfesttage, 22. Juli, den 6 besten Schützen zusätzlich zu den Geldpreisen je eine Medaille, davon 2 an auswärtige Schützen, zu verleihen. Dem Könikg wird vom Verein der Königsorden verliehen´.

Die Sammlung für die Anschaffung von Gewehren erbrachte 867,-- DM.

1957

Der Schützenball am 3. Februar im Gasthof Schild war die erste Festveranstaltung des Jahres.

In der Generalversammlung am 19. Mai gedachte man zunächst des verstorbenen Schützenbruders August Meyer und würdigte seine besonderen Verdienst um den Verein.

Dem Kassenführer, der den Kassenbericht mit Ein- und ausgaben in Höhe von 2.023,65 DM nachwies, wurde einstimmig Entlastung erteilt.

Der 1. Vorsitzende gab bekannt, dass der Vorstand die Festwirtschaft für das bevorstehende Schützenfest an Herrn Steenken aus Osterscheps verpachtet habe.

Das Platzkonzert soll in diesem Jahre in Timmerlage stattfinden. Heino Osterkamp wird einen Wagen für das Fahren der Musikkapelle stellen.

Es wurde fern geschlossen, dass der Schützenbruder, der beim Königsschießen unentschuldigt fehlt, 5,-- DM in die Vereinskasse zu zahlen hat.

Die Schützenbrüder Anton Brinker, Theo Abeln und Fritz Niemann erklärten sich bereit, die Kinderbelustigung vorzubereiten und durchzuführen.. Das Einsammeln der Mitgliedsbeiträge und der Spenden für die Kinderbelustigung übernehmen Fritz Meyer und Alfons Markus.

Beim Preisschießen am Schützenfesttage werden 6 Medaillen, 4 an Vereinsmitglieder und 2 an auswärtige Schützen verliehen.

Die Bauerschaft Timmerlage schließt sich offiziell dem Schützenverein an. Der Verein nennt sich von nun an Schützenverein Matrum-Timmerlage.

Beim Königsschießen am Sonntag vor dem Schützenfeste, am 7. Juli, hatte Gerhard Wessels aus Timmerlage die besten Ergebnisse. Er wurde der erste König aus Timmerlage.

Zur Königin erkor er Berta Gerdes, Dem Hofstaat gehörten an: Josef Brinkmann und Berta Schnieder, Reinhold Schnieder und Lisa Krone, Albert Gerdes und Hedwig Niemeyer.-

Anlässlich des Schützenfestes wurde Hauptmann Josef Scheper zum Major befördert.

In der Versammlung am 11. August berichtete der Schriftführer über den guten Verlauf des Schützenfestes. Der Kassierer legte die Rechnungslage vor, die einstimmig genehmigt wurde.

Dem Schießmeister wurde ein Betrag von 50,-- DM für den Kauf von Munition für Übungsschießen bewilligt.

Am 25. August wurde ein öffentliches Preisschießen um Geldpreise und 5 Medaillen veranstaltet.

An einem Sonntag im Oktober feierten die Schützenvereinsmitglieder mit ihren Angehörigen ein „gemütliches Beisammensein“ mit Musik und Tanz.

1958

Am 2. Februar feierten die Matrum Schützenbrüder mit ihren Angehörigen im Gasthof Schild den traditionellen Schützenball.

In der Generalversammlung am 22. Juni gedachte man zunächst in ehrender Weise des verstorbenen Schützenbruders Josef Heitmann, Timmerlage.

Die Vorstandsmitglieder Josef Grever (1. Vors.), Alfons Rolfes (2. Vors.) Bernhard Schild (Schriftführer und Kassenwart) wurden für weitere 3 Jahre in ihrem Amt bestätigt.

Das Preis- und Königschießen fand am Sonntag vor dem Schützenfest, am 6. Juli statt.

Der 1. Vorsitzende Josef Grever hatte beim Schießen um die Königswürde die besten Leistungen.

Er wurde König des Jahren 1958, seine Mitregentin wurde Josefa Meyer.

Bei der festlichen Inthronisierung wurde ihm der Königsordern verliehen.

Das Schützenfest wurde am 13. Juli in der gewohnten Weise gefeiert. Festwirt war Heinz Steenken, Edewecht.

1959

Am 17. Januar feierte man im Gasthof Schild den traditionellen Schützenball.

Zu Beginn der Generalversammlung am 12. Juni gedachte man in ehrender Weise der verstorbenen Schützenbrüder Josef Osterkamp, Johann Osterkamp und Franz Burke

Beim Königsschießen am 19. Juli war Josef Flerlage der beste Schütze und wurde somit der König des Jahres 1959. Zur Throngewährtin erwählte er Maria Meyer,

1960

Ein für die Bewohner der damaligen Schulacht Timmerlage-Matrum bedeutsames Ereignis möge hier Erwähnung finden.

Der gutbesuchte Schützenball am 21. Februar bescherte den Teilnehmern einige frohe und schöne Stunden.

Das Preis- und Königsschießen fand am 10. Juli unter der Leitung des Schießmeisters Alwin Schnieder statt. Die Beteiligung am Preisschießen war besonders gut, zumal ja die 6 besten Schützen zusätzlich zu den Geldpreise je eine Medaille erhielten.

Beim Königsschießen war Alfons Rolfes aus Timmerlage am erfolgreichsten und wurde somit der König des Jahres 1960, seine Ehefrau Elisabeth wurde Königin.

Das Schützenfest wurde am 17. Juli in gewohnter Weise gefeiert.

Die Kinderbelustigung leiteten die Schützenbrüder Lehrer Josef Pille, Theodor Abeln, Hans Plate, Aloys Kötter und Fritz Niemann. Mehr als 100 Tüten mit Süßigkeiten konnten an die Kinder verteilt werden.

Bevor der aus dem Amt des Scheidenden König Josef Flerlage die Insignien seinem Nachfolger übergab, verlieh er folgenden Schützenbrüdern für besondere Verdienste um den Verin eine Auszeichnung: Theodor Abeln-Krone, Hans Plate, Paul Willen, Heinrich Rump, Heinrich Osterkamp und Reinhold Bruns.

Am Schützenfesttage erhielten die drei besten Schützen je eine Medaille. Vereinsmeister wurde August Meyer.

Die Festwirtschaft hatte erstmals Josef Möller aus Lastrup